Natürlich wollen Unternehmen/Organisationen attraktive Arbeitgeber*innen sein.
Das wird gefördert und gefordert – nach außen hin schön zu sein; die guten Seiten zu zeigen.
Jedoch werden zwei Sichtebenen von Organisation dabei hinten angestellt: Die formale Seite, die Klarheit über das Vorgehen und Regeln zeigt. Diese sind nicht immer attraktiv. Und die informale Seite, die Widerspruch von Regeln aufzeigt und Abweichungen sowie „Interessensgezerre“ über Strukturen hinweg.
Meist im Fokus ist die Schauseite und Programme, denn dort sind die Widersprüche meist nicht bzw. nur wenig sichtbar. (vgl. Kühl, Stefan; Muster, Judith (2016): Organisationen gestalten. Eine kurze organisationstheoretisch informierte Handreichung. S. 17- 27)
Aber gerade im Hier & Jetzt in der täglichen Arbeit in und mit Organisationen/Unternehmen werden diese Widersprüche erlebbar. Infolge von Personalengpässen, durch Restrukturierungen usw. steigt bei den aktiv tätigen Mitarbeiter*innen und Führungskräften die Spannung. Die „Attraktivitätsprogramme“ verschärfen diese Spannung nochmals, da die Attraktivität von der aktiven Belegschaft nicht wahrgenommen, sondern teilweise ganz anders gesehen wird.
Wenn es zu weit auseinandergeht das Selbst- und Fremdbild – dann ist das meist ein Problem. Da braucht es ein Arbeiten, um diese Bilder sichtbar zu machen, sich wechelseitig ein Stück zu verstehen und gemeinsame andere Bilder zu gestalten bzw. zu formulieren.