Archiv der Kategorie: Personalentwicklung

Sind Sie demografiefest? Impulse, Tipps und Hintergrundwissen für Unternehmen

Die demografische Entwicklung geht mit Veränderungen einher, die sich massiv auf Unternehmen auswirken. Sie hat nicht den besten Ruf und wird oft mit düsteren Prognosen verknüpft. Als wesentlicher Faktor und eine Art Markenzeichen dieses Prozesses gilt der bereits jetzt schon einsetzende Fachkräftemangel.

Nüchtern betrachtet bedeutet die demografische Entwicklung: Die Menschen werden älter
und sind länger erwerbstätig, aber auch die Mitarbeiterschaft wird vielfältiger, bunter, nicht zuletzt angesichts zunehmender weltweiter und innereuropäischer Migrationsprozesse. Sie können das apokalyptisch sehen. Oder als Chance für Ihr Unternehmen. Erstaunlicherweise versuchen bislang nur ca. 20 % aller Unternehmen, auf die neuen Herausforderungen mit unternehmensspezifischen Konzepten zu reagieren.

Was können Sie für Ihr Unternehmen (sofort) tun? Sie können sich professionell und effektiv beraten lassen, um Ihr Unternehmen demografiekompetent und -fest zu machen. Sie können sich so die Tragweite und Bedeutung der Thematik Demografie bewusster machen; und andere Verantwortliche im Unternehmen für eine proaktive Haltung im Umgang mit immer komplexer werdenden Arbeitsbedingungen gewinnen.

Professionelle Demografieberatung der Supervisor/-innen ist an fünf Handlungsfeldern ausgerichtet:

  • Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung
  • Qualifizierung und Kompetenzentwicklung
  • Personalführung und Personalrekrutierung
  • Führung und Unternehmenskultur
  • Gesundheit und Arbeitsschutz

Die Broschüre der DGSv – Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. – gibt einen Einblick in diese Felder und zeigt Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen. Die Broschüre können Sie hier downloaden.

REZENSION | Einführung in die systemische Personalführung

Wieder ein „Führungsratgeber“ in einer Zeit, die als „VUKA – volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig (= Ambiguität) – beschrieben wird?

Nein, es ist ein Buch, das Führungsarbeit im Kontext mit systemischer Theorie verwebt. „Denn Führungswahrnehmung und Führungserfolg sind zuvorderst soziale Konstruktionen“ (S. 11)

Also ein Buch, das nicht an etwaigen Trends und Entwicklungen halt macht, sondern Führung als eine Funktion und daraus abgeleitete Folgen versteht. Denn in der Arbeits- und Führungsbeziehung gilt es immer zwei Seiten zu betrachten. Es wird ein formaler Vertrag geschlossen, aber auch ein „Psychologischer“. Dieser regelt non-formal die gegenseitigen Erwartungen. Daher ist Personalmanagement das Management von gegenseitigen Erwartungen. (S. 14)

Der Autor bietet im dritten Kapitel unterschiedliche Führungskonzepte aus der Managementgeschichte an und stellt das Leitbild der systemischen Führung vor. „Zentrale Führungseingriffe müssen sich daher auf die Kontextsteuerung, also die Gestaltung zieladäquater Rahmenbedingungen, beschränken.“ (S. 34)
Bei dieser Reise durch die Geschichte wird der unterschiedliche Zeitgeist und die damit verbundenen Menschen- und Arbeitsbilder sichtbar.

Im Kapitel vier werden Leistungsmotivatoren vorgestellt – beispielsweise das Konzept von „Können – Wollen – Dürfen“, Bedürfnisse, Erwartungen und Rollenanforderungen als Verhaltensdeterminanten. Vertiefende Perspektiven systemischer Führung werden im Kapitel fünf vorgestellt. Dabei werden gängige Führungseigenschaften sowie –stile diskutiert. Beispielsweise das Bereitschaftsgrad-Modell von Paul Hersey und Kenneth Blanchard, das vier Führungsstile je nach Beziehungs- und Aufgabenorientierung nennt:

  • Anweisen
  • Argumentieren
  • Beteiligen
  • Delegieren (S. 79f)

Der Abschluss des Buches bildet den Blick auf das Hier & Jetzt und darüber hinaus. Dabei beschreibt der Autor, dass Führung wesentlich ist im Zusammenhang mit Gesundheit und Salutogenese.

Ein „Must-read-Grundlagenbuch“ für (systemische) Supervisior/-innen & Coaches, Berater/-innen und Führungskräfte, aber auch Mitarbeiter/-innen die geführt werden. Für ein mehr an Verständnis, Einordnung, Möglichkeiten & Grenzen und Interventionen von, für, mit und gegen Personalführung.

Oelsnitz, Dietrich von der (2017): Einführung in die systemische Personalführung. Zweite, überarbeitete Auflage. Heidelberg. Carl-Auer-Verlag. 124 Seiten.

Rezension erschienen im BASYS, www.asys.ac.at

Unsichere Zeiten im Betrieb: Kommunikation hilft

„Als Gegenmittel raten die Supervisoren zu einer gut organisierten betrieblichen Kommunikation.(…). Das Unternehmen muss bestimmte Formen der Kommunikation gezielt schaffen, pflegen und unterstützen. … Professionelle Unterstützung sichert man durch Supervision. … Regelmäßige Überprüfung und „Wartung“ der Kommunikation stellen sicher, dass der Fluss der Informationen nicht stockt.“ (Stellungnahme der PräsidentInnen der europäischen Supervisionsverbände bei der Generalversammlung der ANSE in ÖVS news 3/20016; S. 18)

Supervision in der Wirtschaft

Supervision ist ein wirksames Tool und Setting für die Personalentwicklung, jedoch ist es noch nicht in allen Bereichen der Wirtschaft bereits angekommen und verbreitet.

Durch die Reflexion des Beruflichen kann Supervision gerade bei der Klärung der Führungsrolle und -aufgaben, bei der Kommunikation in der Organisation sowie im Umgang mit Belastungen (Burnout) wertvolle Impulse leisten und zur Auflösung von Problemen im Arbeitsalltag beitragen. Gerade in Zeiten der Veränderung und Unsicherheit ebenso für die Phasen der Anspannung und Belastung.

Personalentwicklung arbeiten immer noch mit Settings, die m.E: für bestimmte Bearbeitungssituationen (z.B. Führungskräfteentwicklung) unpassend sind. Fragen Sie sich daher: Welches Setting setze ich für welche Zielsetzungen und Aufträge ein? Wie gestalte ich die Rahmung und auch den Rückfluss?

Im Personal Manager (5/2017, S. 30f) berichten meine ÖVS-Kolleg/-innen Wolfgang Knopf und Michaela Judy darüber im Artikel: Supervision in der Wirtschaft: Probleme analysieren und lösen.