In beiden Arbeitsfeldern ist es die Arbeit vor, bei und nach Brüchen. Brüche in der Biographie, in familiären und existentiellen Kontexten oder Brüche durch Delinquenz, in der Arbeitswelt u.a.
Von Sozialarbeit sprechen wir, wenn es um die Bearbeitung dieser Brüche bzw. Konflikte geht, deren Auftrag von der Gesellschaft kommt, also von Allen – von der Gesamtheit (z.B. Jugendwohlfahrt, Bewährungshilfe, Arbeitsintegration, Existenzsicherung, Obdachlosenarbeit). Die Ausführung übernimmt entweder der Staat (z.B. dzt. v.a. hoheitliche Aufgaben mit bestimmten Interventionsregulativen) oder die Aufgaben werden delegiert/vergeben an Organisation/Unternehmen der Sozialen Arbeit. (vgl. Milowiz 2009: 92f)
Soziale Arbeit würde ich ebenso verstehen als eine Arbeit bei bzw. nach Brüchen, aber der Auftrag nicht nur ein gesellschaftlicher ist, sondern auch institutionell sein kann oder von Individuen kommen könnte (z.B. Ehe- und Paarberatung, Supervision, Konfliktregelung, Mediation, Team- und Organisationsentwicklung).
Sowohl bei der Sozialarbeit als auch bei der Sozialen Arbeit geht es darum, „… in einen Teufelskreis machbare Änderungen einzuführen, die weitere Änderungen zur Folge haben. Und machbar sind natürlich zunächst solche Änderungen, die man selbst machen kann …“ (Milowiz 2009: 4)
Milowiz, Walter (2009): Teufelskreis und Lebensweg. Systemisch denken im sozialen Feld.